Ist das transfeindlich?

Liebe Leserin,

derzeit wird hier und da darüber diskutiert, ob es transfeindlich sei, wenn man als Mann keine Transfrau (also einen biologischen Mann) daten will (umgekehrtes wird dagegen kaum erörtert).

Also, wenn sie ein gutes Passing hat (das heißt, dass sie wie eine Frau wirkt), und wenn die Operationen geglückt sind, was heißt, dass man es also niemals gemerkt hätte, wenn sie es niemals offenbart hätte, und man dann dennoch sagt, man wolle sie nicht daten, dann ist man tatsächlich transfeindlich, da der einzige Grund „trans“ übrig bleibt.

Allerdings kann ich auch nachvollziehen, dass ihm die Lust vergeht, wenn der Kerl die ganze Zeit denkt: „Also eigentlich habe ich jetzt Sex mit einem biologischen Mann.“ und er so einen Film im Kopf hat, der ihn abtörnt. Auch kann man mit Transfrauen keine Kinder bekommen.

Wenn man allerdings darüber steht, spricht doch nichts dagegen.

7 Gedanken zu „Ist das transfeindlich?

  1. Es gab da mal eine junge schwarze Kollegin. Die beklagte sich bitterlich darüber, daß sie keinen Kerl abkriegte. (Ihre Mutter hat auf dem Land mit einem Schwarzen rumgemacht, der sich dann während der Schwangerschaft absetzte.) Folglich war sie weit und breit die einzige Schwarze.
    Gleichzeitig sah sie an allen Ecken und Enden Rassismus und Diskriminierung. Wenn sie sich mal überwand und andere Leute fragte, ob sie etwas mit Schwarzen anfangen würden (Das habe ich jetzt von anderen Kolleginnen gehört.), dann bekam sie die Antwort:
    „Ficken ja, Beziehung nein.“
    Das empörte sie ungemein und war natürlich ein weiterer Beweis für den grenzenlosen Rassismus.

    Wenn sie aber nicht gleich in die Luft gegangen wäre, sondern ruhig und unangefasst nachgehakt hätte, dann hätten ihr diese Frauen geantwortet:
    „Ich habe keinen Bock jede Sekunde durch ein Minenfeld zu laufen, weil die Schwarzen überall Rassismus wittern und man deshalb permanent jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen muß.“

    Das ist vermutlich einer der Gründe, warum man keine Transfrauen daten will. Der Hauptgrund liegt aber vermutlich tatsächlich bei zukünftigem Kinderwunsch.

  2. Vielleicht verstehe ich den Hintergrund von „daten“ nicht richtig.

    Ich verstehe darunter das abklopfen des Gegenübers, um herauszufinden, ob man mit ihm/ihr eine längerfristige Beziehung eingehen könnte. Wenn das Gegenüber aber ständig auf der Suche nach Kränkungen ist, funktioniert es nicht.

    Das gleiche gilt auch für Feministinnen. Gibt auch hübsche Frauen darunter, aber mit der Grundeinstellung würde nichts festes daraus werden. Sexuell anziehend können sie optisch hingegen trotzdem sein.

    Diese Ehrlichkeit tut nun mal weh.
    Aber was wäre denn eine gute ablehnende Antwort, die nicht Wut und Vorwürfe provoziert?
    Oder sollen wir alle nur noch inhaltsloses aber politisch korrektes Geplauder betreiben? Das würde Kommunikation überflüssig werden lassen.

    1. Aber was wäre denn eine gute ablehnende Antwort, die nicht Wut und Vorwürfe provoziert?

      Wenn man freundlich-höflich ablehnt, liegt es am Anderen, wenn er darüber verärgert ist. Aber „Ficken ja, Beziehung nein“ ist keine höfliche Ablehnung sondern eine Unverschämtheit, besonders wenn die Fragende erkennen ließ, dass sie eben ein Beziehung will.

      1. Ok, ich glaube ich ahne jetzt wo das Mißverständnis liegen könnte.

        Die schwarze Kollegin hat die anderen Kolleginnen nicht gefragt, ob sie eine Beziehung mit IHR (der schwarzen Kollegin) eingehen würden, sondern ob sie (die anderen Kolleginnen) ÜBERHAUPT etwas mit Schwarzen anfangen würden. Von daher hat sie sich keine unverschämte Abfuhr eingehandelt.

        Sie selbst (die Schwarze) hat nie von sich aus Männer angebaggert. Der erste Schritt ist ihrer Meinung nach Männersache.

    2. Interessant.

      Ich habe mal eine mit genau dieser Ansage abblitzen lassen. Ich hielt das damals einfach nur für eine Klarstellung meiner Bedingungen, und sie hatte alle Freiheiten, diese zu akzeptieren oder abzulehnen. Zum Glück lehnte sie empört ab, sie hatte (wie ich später erfahren durfte) einen saumiesen Charakter – eine Nur-Sex-Beziehung mit ihr wäre für mich ein unkalkulierbares Risiko gewesen.

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